Messtechnik

Messergebnisse an sich liefern nur Rohdaten. Wir bereiten die Rohdaten für Sie so auf, dass wir mit gutem Gewissen behaupten, Komplett-Lösungen anbieten zu können. Wir gliedern derzeit 21 Messmethoden in vier Anwendungsgruppen. Diese können modular oder in Kombination miteinander eingesetzt werden. Wir beraten Sie gerne in Hinsicht auf die optimale Vorgehensweise.

Allgemeine Bauwerksdiagnoseverfahren

Thermografie

Thermografische Erfassung von Oberflächentemperaturen zur Feststellung von Wärmebrücken sowie die Durchführung von Innenthermografien auch in Verbindung mit Blower-Door-Messungen zur Ermittlung von Leckagen, beispielsweise an Dampfsperren.

Blower-Door

Blower-Door-Messung zur Ermittlung der Dichtigkeit von Gebäuden, Gebäudebereichen bzw. zur Leckagenortung im Bereich der Gebäudeaußenhülle oder in sich abgeschlossener Räumlichkeiten.

Endoskopie

Endoskopische Untersuchungen zur Überprüfung von Bauzuständen in nur schwer zugänglichen Bereichen, beispielsweise im Rahmen von Holzuntersuchungen oder bei der Überprüfung von Entwässerungsleitungen.

Ultraschalldichtigkeitsmessungen

Überprüfung der Dichtigkeit von Fenster-, Fassaden- und Türkonstruktionen mit Hilfe eines Ultraschallsensors und eines Ultraschallempfängers.

Im Bereich von Undichtigkeiten kommt es zu einem Durchscheinen des Ultraschalls, so dass auf der Empfängerseite im Bereich der Undichtigkeiten ein Signal wahrgenommen wird und die Undichtigkeiten unkompliziert und zerstörungsfrei lokalisiert werden können.

Langzeittemperatur- und Luftfeuchtigkeitsmessungen

Mittels Datenloggern können über einen längeren Zeitraum Temperatur-, Feuchtigkeits- und Taupunkttemperaturermittlungen durchgeführt werden. Dieses erfolgt zur längerfristigen Überprüfung von Außen- und Raumklimatas, beispielsweise bei der Ursachenfeststellung von Schimmelpilzbildungen in Gebäuden.

Verformungsmessungen

Mit unterschiedlichen Messverfahren besteht die Möglichkeit Deformationsmessungen von Bauteilen durchzuführen. Beispielsweise können zeitabhängig Deckendurchbiegungsverformungen erfasst werden. Auch lastabhängige Verformungsmessungen sind möglich.

Schadensdiagnose an Betonkonstruktionen

Potentialdifferenzenmessung

Mittels der Potentialdifferenzenmessung können zerstörungsfrei in erhöhtem Maße korrosionsgefährdete Bewehrungsbereiche einer Betonkonstruktion visualisiert werden. Die Anwendung der Potentialdifferenzenmessung ist in weiten Bereichen des Hochbaus möglich. Eine besonders effektive Überprüfung der Korrosionsgefährdung ergibt sich insbesondere an flächigen Bauteilen. Ein häufiger Einsatzort ergibt sich bei der Überprüfung von Betonkonstruktionen bei Parkdecks, insbesondere im Bereich der Stützenfüße. Durch Tausalzbeaufschlagung lassen sich hier sehr gut korrosionsgefährdete Bereiche und bereits geschädigte Konstruktionsbereiche, die jedoch visuell noch nicht erkennbar sind, lokalisieren. Bei großflächigen Betonsohlenkonstruktionen besteht durch entsprechend adaptierte Messelektroden die Möglichkeit effektiv, in relativ kurzen Zeiträumen eine großflächige Detektion vorzunehmen. Die Bereiche erhöhter Korrosionsgefährdung sind in Equipotenzialdiagrammen dokumentierbar.

Weitere Prüfverfahren

Weitere Schadensdiagnosen an Betonkonstruktionen ergeben sich durch die Anwendung üblicher Handgeräte. Beispielhaft angeführt sind hier folgende Messverfahren:

a) Rückprallhammer:

Zur Diagnose der Betondruckfestigkeit (zerstörungsfrei).

b) Provometeruntersuchungen:

Zerstörungsfreie Ermittlung der Betondeckung.

c) Chloriduntersuchungen:

Labortechnische Untersuchung und Ermittlung des Chloridgehaltes zur Überprüfung der chloridinduzierten Bewehrungskorrosion. Die Überprüfung erfolgt durch Probenentnahmen (Bohrmehlproben) und labormäßige Ermittlung des Chloridgehaltes.

Troxlersonde

Bei der Leckortung mit Hilfe einer Troxlersonde handelt es sich um eine radiometrische Messung.

Mit Hilfe des Verfahrens können Dämmschichten von Flachdächern und beispielsweise Estriche ohne Beschädigung auf deren Grad der Durchfeuchtung untersucht werden. Es erfolgt eine quantitative Ermittlung des Feuchtegehaltes, so dass fast immer die Erkennung von Undichtigkeiten gegeben ist.

Zu sanierende Bereiche können mit Hilfe des Verfahrens eingegrenzt werden. Mit Hilfe von flächigen Darstellungen des Feuchtegehaltes bzw. der Feuchtigkeitskonzentrationen lassen sich Undichtigkeiten anschaulich dokumentieren (siehe Beispiel). Die Auswertung lässt eine farbige Darstellung von Bereichen in gleichen Feuchtigkeitsgehalten zu. Die Messtiefe ist abhängig vom Werkstoff. Gemäß Herstellerangaben wird eine Messtiefe zwisschen 20-30 cm erreicht.

Elektroimpulsverfahren

Das Elektroimpulsverfahren lässt die Ortung von Leckagen auf Flachdächern mit Bekiesung oder Begrünung problemlos zu.

Voraussetzung für das Elektroimpulsverfahren ist, dass Undichtigkeiten und Durchfeuchtungserscheinungen in den Räumen unterhalb des zu überprüfenden Daches vorhanden sind.

Eine gute Anwendungsmöglichkeit ergibt sich ebenfalls bei Parkdecks und Terrassen. An der Unterseite der Dachabdichtung wird ein Stromimpuls mit 40 Volt Schutzspannung angelegt. Auf der Oberfläche der Dachabdichtung wird eine Ringleitung verlegt. Durch Benetzung der Dachoberfläche mit Wasser wird für die unter der Abdichtung am Gebäude anliegende Schutzspannung die Voraussetzung geschaffen, an der defekten Stelle der Dachabdichtung nach oben zu gelangen. Die Gleichstromspannung fließt zu dem Minuspol. Mit einem Impulsempfänger wird der Stromfluss ausgemessen, so dass die Leckage in der Dachabdichtung mit einer hohen Genauigkeit lokalisiert werden kann.

Thermografie

Mittels thermografischer Aufnahmen lassen sich Temperaturunterschiede auf der Bauteiloberfläche lokalisieren. Insbesondere bei Leckagen an Rohrleitungen können somit Austrittsbereiche von Feuchtigkeit bei veränderter Oberflächentemperatur gut visualisiert werden. Weiterhin sind bei Bauteilanschlüssen wie beispielsweise Fensteranschlüsse Wärmebrücken vorhanden die mittels dem Thermografiemessverfahren detektiert werden können.

Bauwerksdokumentationen mittels Laserscanverfahren

Erfassung von Baudenkmälern, Baugrubenaufmaße, Fassadenaufmaße, Bauzustandsdokumentation, Aufmaß, Erfassung von Produktionsanlagen

Das Laserscanverfahren ermöglicht die dreidimensionale Erfassung und Dokumentation von Objekten, Gebäuden und technischen Anlagen sowie von Freiflächen.Bei dem Verfahren erfasst der Scanner, der wie ein Fotoapparat aufgestellt wird, die Messobjekte berührungslos und rasterartig. Die Oberfläche wird hierbei durch mehrere Millionen Einzelpunktmessungen abgetastet. Jeder gemessene Einzelpunkt ist dreidimensional in seiner Lage bestimmt. Im Anschluss an das Scannen sind sofortige Vermessungen in der ermittelten dreidimensionalen Punktwolke möglich. Durch weitergehende Bearbeitung entstehen wirklichkeitsgetreue Objekt- und Raummodelle bzw. zweidimensionale Auswertungen. Anhand der Messdaten, die ein originalgetreues Abbild der aufgenommenen Oberfläche darstellen, können Schnittscharen gezogen werden, über die dann entsprechende Ansichts- oder Schnittzeichnungen als technische Zeichnungen angefertigt werden können. Die so gewonnenen Daten können sowohl in einem Finitelemente oder in einem CAD-System integriert und weiterverarbeitet werden. Komplizierte Oberflächen, wie denkmalgeschützte Stuckfassaden oder komplizierte Raumstrukturen (z.B. in chemischen Produktionsanlagen) können effektiv, kostengünstig und mit hoher Genauigkeit aufgenommen, dokumentiert und archiviert werden. Die Daten können für eine Vielzahl von Weiterverarbeitungsmöglichkeiten, wie der Erstellung von Aufmaßen als Grundlage für Fassadenplanungen oder bei Produktionsanlagen als Grundlage einer Planungsdokumentation und für ein anstehendes facility management verwertet werden. Mit der Erfassung der 3D-Punktwolke im Laserscanverfahren ist die Dokumentation abgeschlossen. Die Festlegung unterschiedlicher Auswertungsmöglichkeiten kann auch zu einem späteren Zeitpunkt bei Bedarf angepasst erfolgen. Es ist somit nicht erforderlich unmittelbar in Zusammenhang mit der Objekterfassung eine abgeschlossene, umfassende Auswertung vorzunehmen.